Wie Nutzer Websites wahrnehmen: 5 Studien für bessere Gestaltung

Der erste Eindruck entscheidet – das gilt nicht nicht nur im persönlichen Kontakt, sondern auch online. Doch wie genau nehmen Nutzer eigentlich Websites wahr? Was macht eine Website glaubwürdig, benutzerfreundlich und vertrauenswürdig? In diesem Beitrag findest du fünf wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse, die dir helfen können, deine Website gezielter zu optimieren.

Bildvorschlag: Illustration einer Person, die auf einen großen Bildschirm blickt – angedeutet sind Icons für Vertrauen, Usability und Design.

1. Der erste Eindruck entsteht in Millisekunden

Eine oft zitierte Studie von Lindgaard et al. (2006) zeigt: Der erste Eindruck einer Website entsteht innerhalb von nur 50 Millisekunden. Diese visuelle Bewertung beeinflusst, ob Nutzer bleiben oder die Seite direkt wieder verlassen.

Zur Studie auf Wired.com

2. Schön wirkt benutzerfreundlich

Der sogenannte Aesthetic–Usability Effect besagt, dass Nutzer schön gestaltete Oberflächen als intuitiver empfinden – auch wenn die Funktionalität identisch ist. Mit anderen Worten: Gutes Design erzeugt gefühlte Usability.

Mehr zum Aesthetic–Usability Effect

3. Nutzer lesen nicht, sie scannen

Eye-Tracking-Studien zeigen, dass Besucher eine Website oft in einem F-förmigen Muster erfassen. Sie überfliegen Überschriften und die ersten Sätze von Absätzen – und entscheiden dann, ob sich weiteres Lesen lohnt.

Ein Ergebnis: Nur etwa 28 % des Textes auf einer durchschnittlichen Seite werden überhaupt gelesen.

Zur Studie bei CXL

4. Design beeinflusst die Glaubwürdigkeit

Das Stanford Web Credibility Project identifizierte zehn Faktoren, die bestimmen, ob Nutzer eine Website als glaubwürdig empfinden. Ganz vorne: visuelles Design, Professionalität, Transparenz und Aktualität.

Zum Stanford-Projekt

5. Qualität beeinflusst die Nutzung

Eine Studie von Qutaishat (2013) zeigt, dass die wahrgenommene Qualität einer Website (Design, Information, Systemstruktur) einen direkten Einfluss auf die Nutzungsbereitschaft hat – auch außerhalb des kommerziellen Kontexts, etwa bei E-Government-Portalen.

Zur Originalstudie auf ResearchGate

Design ist nicht alles – aber der Anfang von allem

Diese Studien zeigen: Nutzer entscheiden unbewusst und schnell. Ein gutes Design schafft die Basis für Vertrauen, Orientierung und Interaktion – ist aber nur ein Teil des Gesamtbilds. Klar strukturierte Inhalte, schnelle Ladezeiten und gute Nutzerführung zählen ebenso.

Wenn du eine Website planst oder überarbeitest, solltest du dir diese psychologischen und gestalterischen Erkenntnisse zunutze machen und passende Content-Formate wählen. Es lohnt sich – für deine Besucher:innen und für deine Sichtbarkeit.